Johann Friedrich Agricola – Achille in Sciro

Johann Friedrich Agricola (1720–1774) ist heute vor allem als Verfasser einer bedeutenden Gesangslehre bekannt. Umso bemerkenswerter ist die Ersteinspielung seiner spätbarocken Festoper Achille in Sciro (1765), die nach mehr als 250 Jahren durch das Theater Altenburg Gera unter der Leitung von Gerd Amelung erstmals wieder erklingt.
 
Agricola, Schüler von Johann Sebastian Bach und aus dem Thüringischen nach Berlin berufen, wirkte als Hofkomponist neben zeitgenössischen Größen wie Carl Philipp Emanuel Bach und Joachim Quantz. In Achille in Sciro – das Libretto stammt aus der Feder des Opernrevolutionärs Pietro Metastasio – entflieht der junge Achilles, verkleidet als Frau, seiner schicksalhaft vorbestimmten Kriegsbeteiligung auf der Insel Skyros. Zwischen seiner Kriegslust und seiner Liebe zur Königstochter Deidamia wird er vor eine folgeschwere Wahl gestellt. Das herausragende Solistenensemble, fast ausschließlich mit hohen Stimmen besetzt – darunter drei Countertenöre – bringt die Finessen der Gesangskunst in der Übergangszeit vom Barock zu Klassik auf beeindruckende Weise zum Leben.
 
Das Theater Altenburg Gera ist das meistbesuchte Opernhaus Thüringens. Die Aufnahme entstand im Rahmen der aus einer aufwändigen Rekonstruktion resultierenden, vielbeachteten Bühneninszenierung im Jahr 2024.
 

Opernchor des Theaters Altenburg Gera
Philharmonisches Orchester Altenburg Gera
Angelo Giordano
Julia Gromball
Joel Vuik
Jasper Sung
Nicolas Zielinski
Leila Grace Hills
Miriam Zubieta
Gerd Amelung